Die Planung
Eine gut geplante Skitour beginnt zu Hause. Mit den richtigen Prozessen und Vorbereitungen im Gepäck geht es sich deutlich leichter. Hier sind einige Schritte, die vor jeder Tour erfolgen sollten, damit du nichts dem Zufall überlässt.
Step 1: die Route
Ohne zu wissen, wo es hingeht, ist keine Planung möglich. Doch nicht nur die Region, sondern auch die Route selbst spielt eine entscheidende Rolle in der Vorbereitung. Mittlerweile gibt es viele Quellen, um eine passende Tour zu finden:
gedruckte Karten
Tourenführer
Onlineportale
Tipps von erfahrenen Alpinisten
„Wichtig ist, dass die Karten Hanglagen und Geländeformen berücksichtigen. Einstieg und Gipfelmahlzeit sind schnell geplant. Aber wo befinden sich die Schlüsselstellen, Orientierungspunkte und Checkpoints entlang der Route? Knifflige und gefährliche Stellen zeichnest du am besten inklusive ungefährer Zeitangabe in deine Karte ein. So findest du sie im Gelände einfach wieder und kannst ihnen besondere Aufmerksamkeit widmen”, empfiehlt Daniel Esterbauer von Martini Sportswear.
Step 2: die Crew
Die sportliche und mentale Eignung von allen Mitgliedern der Tour abzuschätzen, ist nicht selten die größte Herausforderung von allen. Eine ehrliche Beurteilung von physischer und psychischer Belastbarkeit ist oft nur möglich, wenn man die anderen Personen bereits gut kennt. Selbst dann können Ausnahmesituationen die Tour vor Probleme stellen, die man nicht auf der Rechnung hatte. Wenn man also schon eine Inspiration für eine Tour im Kopf hat, bieten sich folgende Überlegungen in Hinsicht auf die Crew-Mitglieder an:
- Sind alle Schwachstellen und Skillsets der einzelnen Personen bekannt?
- Ist das schwächste Glied den Anforderungen gewachsen?
- Wurde jedes Mitglied über alle Details der Route informiert?
- Sind sich alle in Sachen Ziel und Routenverlauf einig?
- Bringt jeder die nötige Ausrüstung mit?
- Wurde die Kommunikation und Entscheidungsfindung für die Tour besprochen?
Step 3: die Zeit
Ein hoher Risikofaktor beim Tourengehen ist die ungenaue Zeitplanung. Gerade bei wenig Erfahrung oder in größeren Gruppen ist es schwer, das Tempo im Voraus richtig einzuschätzen. Es gibt viele Beispiele zur Berechnung, die meisten nehmen Werte zwischen 300–500 Höhenmeter pro Stunde an. Diese Faustregeln sollten aber unbedingt nur als grober Richtwert betrachtet werden, da die tatsächliche Zeit von vielen Faktoren abhängt:
Höhenmeter insgesamt
Distanz
Schritttempo / Fitness / Kondition
Pausen (Anzahl und Länge)
Besonderheiten auf der Route (technische Passagen)
Auf- und abfellen
Wetterverhältnisse
Für die Abfahrt sollte immer genug Zeit eingerechnet werden.
„Unbedingt einen großen Zeitpolster einplanen, weil unvorhergesehene Situationen wie Wetterumschwünge immer passieren können und viel Zeit kosten. Regelmäßige Pausen helfen dabei, konzentriert und leistungsfähig zu bleiben”, so Daniel Esterbauer.
Step 4: Wetter und Schneelage
Den größten Unsicherheitsfaktor bringt das Wetter. Sowohl spontane Umschwünge in der Luft als auch unsichtbare Schichten im Schnee sind Faktoren, die berücksichtigt werden wollen. Um sich ideal vorzubereiten, gilt es, gute und viele Informationsquellen in Augenschein zu nehmen. Um nur zwei offizielle Dienste aus Österreich zu nennen:
- Wetterdienst → ZAMG
- Lawinenlagebericht → lawine.at
„Den Wetterbericht anzuschauen, ist leider nicht genug Vorbereitung, wenn es darum geht, eine Skitour zu planen. Da ist schon ein genauer Wetterlagenbericht inklusive Schnee-, Wind- und Lawinensituation nötig. Eine gute Quelle sind zudem immer die Alpenvereine”, erklärt Esterbauer.
Die passende Skitouren-Ausrüstung und -Bekleidung
Grundsätzlich gilt: Die Tour diktiert Setup und Outfit. Doch unabhängig von Spezial-Anforderungen gibt es eine Basis-Ausrüstung, die jeder Skitourgeher griffbereit haben sollte: Von Must-haves wie den LVS-Geräten bis zu Nice-haves wie einer passenden Kleidung im Layer-Prinzip. Eine beispielhafte Packliste:
- Skier
- Felle
- Bindung
- Schuhe
- Stöcke
- LVS-Gerät (am Körper)
- Sonde
- Schaufel
- Skitourenhelm
- Skibrille
- Handy (voll geladen, Apps installiert)
- Erste-Hilfe-Set
- Stirnlampe
- Multifunktionswerkzeug / Taschenmesse
- Tape
- Verpflegung
- Karte mit eingezeichneter Route
- Harscheisen (bei entsprechenden Touren)
- Kontrolle aller Verschlüsse + der Kartusche
- Base-Layer (Unterwäsche, atmungsaktiv mit Trockenfunktion)
- Mid-Layer (isolierende Funktionsjacke für den Aufstieg, wie Fleece oder Stretch)
- Hardshell-Jacke (wasserdicht mit Spezial-Material wie Primaloft)
- Windstopper-Jacke
- Skitourenhose
- dünne Handschuhe (für den Aufstieg)
- dicke Handschuhe (für die Abfahrt)
- Wechselkleidung (Base-Layer bzw. T-Shirt)
- Stirnband und Haube