Fischer feiert 2024 sein hundertjähriges Bestehen und hat sich seit seiner Gründung zu einem weltweit führenden Unternehmen in der Sportartikelindustrie entwickelt. Grund genug, auf die bewegte Geschichte des Skisports und die Rolle von Fischer mit seinen Innovationen und erfolgreichen Athleten zurückzublicken. Dazu werfen wir auch einen kleinen Blick in die Zukunft, denn Fischer will sich auch in den nächsten 100 Jahren mit den Besten messen.
Vom Brett zu Hightech
Wie hat sich der Skisport in puncto Material und Fahrtechnik in den letzten 100 Jahren entwickelt? In den 1920er-Jahren waren Ski noch aus massivem Holz gefertigt, meist aus Esche oder Hickory. Mit den schweren und unflexiblen Brettern unter den Füßen konnte man aber nur eingeschränkt auf breiten Hängen und bei geringer Geschwindigkeit fahren. Unterwegs war man mit einem langen Holzstock in der Hand und konnte mit der sogenannten Stemmbogentechnik nur unter großem Aufwand Kurven bewältigen. Die Skischuhe bestanden noch aus Leder und boten dazu nur wenig Halt. Erst die Erfindung einer neuen Skibindung des Österreichers Mathias Zdarsky schaffte in den 1920er-Jahren Stabilität am Ski.
Nun konnten auch Kurven bei schnelleren Geschwindigkeiten und auf steileren Hängen gefahren werden. In den 1960er-Jahren kamen metallverstärkte Ski auf den Markt. Diese waren leichter mit einer höheren Torsionssteifigkeit, was mehr Dynamik und enge Kurven erlaubte. Parallel dazu entwickelten sich moderne Skibindungen, welche die Sicherheit erhöhten. Der letzte revolutionäre Entwicklungsschritt war der Carvingski in den 1990er-Jahren. Durch die stärkere Taillierung veränderte sich die Fahrtechnik grundlegend: Anstatt zu driften, wurden jetzt kontrolliert geschnittene Schwünge in den Schnee gesetzt. Moderne Ski bestehen heute aus Verbundmaterialien wie Carbon, Fiberglas und manchmal Titanal, die sie leichter und zugleich stabiler machen. Diese Materialinnovationen ermöglichen höhere Geschwindigkeiten und bessere Manövrierfähigkeit, was eine weitere Evolution der Fahrtechnik hin zu athletischeren Stilformen zur Folge hatte.
Fischer: Von der Holzhütte zur Skifabrik
Alles begann 1924 in einer bescheidenen Holzhütte: Josef Fischer gründete in Ried die Skifabrik Fischer & Größlbauer. Anfangs wurden noch Rodeln und Leiterwagen gefertigt. Die Maschinen dafür entwickelte Fischer aus Geldmangel selbst. 1925 produzierte man bereits die ersten Ski – jedes Paar ein Unikat. Die improvisierte Werkstatt in der Holzhütte wurde bald zu klein und man kaufte 1929 eine aufgelassene Wagnerei in der Nähe. Mit den besseren Arbeitsmöglichkeiten und dem elastischen Holz von Bacheschen konnte man nun mehr gute Ski herstellen.
Während des 2. Weltkrieges erzeugte Fischer Ski für das Militär und Liegestühle für die Lazarette, wodurch man auch diese schwere Zeit überstand. Nach dem Krieg nahm die Skiproduktion wieder Fahrt auf und Josef Fischer Junior setzte trotz internem Widerstand die Umstellung auf Skiverleimung durch. Das vom Vater skeptisch beäugte Projekt wurde schließlich ein voller Erfolg. Die Expansion schritt voran und es wurden nach und nach neue Betriebsareale zugekauft. Trotz oft schwieriger finanzieller Verhältnisse und Rückschläge hielt Fischer mit viel Einsatz und neuen Ideen durch. 1959 starb Josef Fischer und sein Sohn führte den Betrieb in eine neue Ära.
Fischer: Von Innovationen zu Titeln
Unter der neuen Führung entwickelte sich Fischer zur einer der größten und modernsten Skifabriken der Welt. Das Marketing wurde professionalisiert, die Exporte wuchsen und mit der Ausrüstung von Skirennfahrern stieg das öffentliche Interesse. 1960 brachte man mit „Alu Steel“ den ersten Metallski auf den Markt, welcher unter den trainierten Beinen von Skirennläufer Egon Zimmermann 1964 Gold bei Olympia gewann. Durch diesen Sieg änderte sich das Fischer Image vom günstigen Kinderskihersteller zur hochtechnischen und erfolgreichen Rennskimarke. Zahlreiche Titel im alpinen und nordischen Skisport folgten und Fischer etablierte sich als Weltmarke im Sportzirkus.
Eine der legendärsten Erfolgsgeschichten war der Olympiatitel von Franz Klammer 1976 in der Abfahrt in Kitzbühel. Der dort von Fischer als Weltpremiere vorgesehene „Lochski“ blieb aber trotz einer Vereinbarung auf Klammers Initiative im Keller. Klammer gewann unter unglaublicher Erwartungshaltung der Öffentlichkeit und größtmöglichem Druck Olympiagold auf der Streif – und das auf einem „alten“ Fischer Ski! Insgesamt holte Fischer im alpinen Skisport bis heute über 150 Weltcupsiege und zusammen mit den nordischen Disziplinen 720 Medaillen bei Olympia (seit 1976). Visionäre technologische Weiterentwicklungen wie Vakuumfit für die perfekte Schuhanpassung, die Hole Ski Technologie für optimiertes Steuerverhalten oder der Carbonski in den 2000er-Jahren sind bis heute der Antrieb für den steten Erfolg des Unternehmens.
Fischer: Die Zukunft im Blick
Für die Zukunft setzt man auch weiterhin auf Innovation und die Entwicklung neuer Technologien im Skisport. Der Familienbetrieb ist aktuell mit ca. 1.100 Mitarbeitern jedoch nicht nur im Skibereich erfolgreich. Als Hersteller von Sporttextilien, Tennisausrüstung sowie Eishockeyschlägern steht Fischer auch in diesen Bereichen für höchste Qualität.
Für SPORT 2000 ist Fischer einer der wichtigsten Ausrüstungspartner mit einer gemeinsamen Geschichte, die bereits seit über 25 Jahren geschrieben wird. Mit der ersten Vertragsunterzeichnung im Jahr 1999 wurde der Grundstein für eine erfolgreiche und vertrauensvolle Partnerschaft gesetzt. Seitdem haben SPORT 2000 und Fischer gemeinsam zahlreiche Innovationen und Projekte realisiert, die die Sportwelt nachhaltig geprägt haben. Diese langjährige Zusammenarbeit ist nicht nur ein Beweis für die hohe Qualität und Zuverlässigkeit von Fischer-Produkten, sondern auch für das gemeinsame Engagement, Sportlerinnen und Sportler optimal auszurüsten und ihre Leidenschaft für den Sport zu fördern.
Wir wünschen alles Gute zum Hunderter!
„Unser Engagement für Innovation, Qualität und Kundenzufriedenheit ist so stark wie eh und je, und wir freuen uns darauf, die Zukunft des Sports auch im nächsten Jahrhundert mitzugestalten.“ Franz Föttinger, CEO von Fischer
„Unser Erfolg wird von motivierten und qualifizierten Mitarbeitern getragen, die nicht davor zurückscheuen, die Dinge in die Hand zu nehmen und neue Wege zu beschreiten.“
Josef Fischer