Christian Hölzl hat 2021 mit gerade einmal 23 Jahren die Ausbildung zum österreichischen Berg- und Skiführer erfolgreich abgeschlossen. Damit ist er der derzeit jüngste Berg- und Skiführer Österreichs (Stand 2021)! In diesem Interview erzählt er uns über seine Leidenschaft, den Großvater, den Großvenediger, das Scheitern, die Zukunft und natürlich über seine Arbeit und die Berge.
Bergsteigen ist nicht nur mein Beruf, es ist meine große Leidenschaft! Körperliche und geistige Fitness sind bei der Bergführerausbildung natürlich Voraussetzung. Da die Ausbildung sehr schwierig ist, sollte man in den Disziplinen Skitouren, Freeriden, Bergsteigen, Eisklettern und Klettern über dem geforderten Niveau sein. Ich habe mich immer gut vorbereitet und fühle mich unter Druck und bei Prüfungen sehr wohl, deshalb konnte ich die Ausbildung mit ausgezeichnetem Erfolg abschließen. Die Ausbildung ist eine Vorbereitung auf das spätere Berufsleben und auch deswegen so anspruchsvoll, weil es schlussendlich um Menschenleben geht. Fehler sind da einfach nicht drin!
Da mein Großvater auch Berg- und Skiführer ist, habe ich schon als kleines Kind viel Bergerfahrung sammeln können. Als Sechsjähriger war ich bereits des Öfteren bei Hochtouren mit, wie zum Beispiel auf dem Großvenediger. Auch zu Kletterausflügen in den Dolomiten durfte ich ihn oft begleiten. Schon damals hat mich die Bergwelt fasziniert. Als Teenager war ich viel alleine in den Bergen zu allen Jahreszeiten unterwegs. Dabei habe ich auch selbst Unfälle, Stürze und Orientierungslosigkeit erlebt. Einmal musste mich mein Großvater retten. Aus diesen Erfahrungen lernt man, selbstständig zu werden und sich auf jede Tour immer bestens vorzubereiten.
Es war für mich eine große Bereicherung, dass mein Großvater Berg- und Skiführer ist. Er hat mir sehr viel altes und neues Wissen über das Bergsteigen und Klettern beigebracht. Für mich ist ein guter Bergführer ein sicherer Bergführer. Das heißt, Risiken nur dann einzugehen, wenn es unbedingt nötig ist. Sicher nach Hause zu kommen hat für mich bei jeder Tour höchste Priorität, besonders wenn ich mit Gästen in den Bergen bin!
Während ich meine Lehrausbildung zum Seilbahntechniker machte, durfte ich in den Wintersaisonen bei der Pistenrettung arbeiten. In einer Wintersaison mussten wir ca. 600 Personen auf und abseits der Pisten retten, von Leicht- bis Schwerverletzten. Leider bekommt man es da auch mit dem Tod zu tun. Auch wenn es mich manchmal traurig macht, wie unverantwortlich manche Personen in den Bergen unterwegs sind, machen mir Bergrettungseinsätze großen Spaß!
In einer Notsituation in den Bergen gibt es nicht immer nur einen richtigen Weg. Am wichtigsten ist es, Ruhe zu bewahren und für sich selbst die Gefahr so gering wie möglich zu halten. Häufige Fehler beginnen meist schon bei der Tourenplanung. Zum Beispiel Überschätzung der eigenen Fähigkeiten, schlechte Ausrüstung oder einfach Unwissenheit.
Es gefällt mir, dass diese Firmen auf die Athleten und ihre Meinung eingehen und auch einsehen, wenn ein Produkt noch verbessert werden kann. Und ich finde, das spürt man, wenn man mit Ausrüstung dieser Marken am Berg ist.
Ich bin im Winter definitiv mehr im Gelände als im Shop. Pisten sind für mich eher uninteressant, da ich meinen Gästen Erlebnisse bieten möchte, die nichts mit Massentourismus zu tun haben. Es ist für mich schwierig, meine Faszination für den Bergsport in Worte zu fassen, weil Bergsteigen einfach so viel mehr ist als eine Tätigkeit. Jeder Tag und jede Tour sind verschieden, haben andere Emotionen und lösen andere Glücksgefühle aus. Was mich im Winter sehr reizt, sind steile Abfahrten und schwierige Wände und Eiswände zu klettern. Für mich ist es einfach wichtig, dass ich eine gute Zeit habe. Das kann auch bei -30° Grad und schlechtem Wetter sein.
„Ich bemerke beinahe täglich den Gletscherrückgang und die Veränderungen des Wetters. Man kann aber nicht immer alles negativ sehen, sonst müsste ich bei meiner Tätigkeit jeden Tag traurig sein, wenn wieder irgendwo ein Gipfel herunterfällt, wie bei meinem Hausberg, dem Gabler.“
Meine Berufsgruppe ist sehr vom Klimawandel betroffen. Ich bemerke beinahe täglich den Gletscherrückgang und die Veränderungen des Wetters. Man kann aber nicht immer alles negativ sehen, sonst müsste ich bei meiner Tätigkeit jeden Tag traurig sein, wenn wieder irgendwo ein Gipfel herunterfällt, wie bei meinem Hausberg, dem Gabler. Durch manche Felsstürze, wie zum Beispiel im Zillertal in Ginzling, wo ein Felsbrocken die Straße zerstörte, entstand ein neues Bouldergebiet mit unglaublich schönen Linien. Den Wintersport wird es in Österreich immer geben, auch wenn es wärmer wird. Ich würde ihn mir aber etwas ruhiger wünschen. Prinzipiell sehe ich nichts Schlechtes im Winter- und Bergsporttrend und hoffe, dass auch weiterhin viele Leute in die Berge gehen. Schade finde ich nur, dass viele keinen Respekt vor der Natur haben.
Der Großvenediger hat für mich eine ganz eigene Faszination. Große Gletscher, ein fast immer weißer Gipfel und auch die Tatsache, dass mein Großvater über 600-mal oben war. Immer wieder ein schönes Erlebnis, auf diesen Gipfel zu gehen und die schönen Momente mit meinen Gästen zu teilen.
Leider hat sich mein Partner drei Wochen vor dem Start bei einem Absturz den Knöchel verletzt. Ich wollte es dann noch mit Freunden durchziehen. Als sich aber dann eine Woche vor dem Start auch noch einer meiner besten Freunde, mit dem ich viele der Touren gemacht hätte, bei der Vorbereitung verletzte, musste ich einsehen, dass das Projekt für dieses Jahr nicht mehr realisierbar ist.
Das Wichtigste sind der richtige Partner und eine sorgfältige Tourenplanung. Man sollte sich auch nicht überschätzen und nicht gleich mit dem Extremsten beginnen.
Im Jänner 2023 werde ich mit zwei Freunden nach Patagonien reisen, um dort bergzusteigen. Die Wunschliste ist groß, aber man braucht bei so einer Reise auch sehr viel Glück, um seine Ziele zu erreichen. Zum Beispiel Bedingungen und Wetter.
Vielen Dank für das Interview!
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