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Lass dich abchecken: Bikefitting und Sattelvermessung 

Wie man sich bettet, so liegt man. Und wie man sich aufs Rad setzt, so fährt man. Beim Fahrrad lautet das Zauberwort „ergonomisches Zusammenspiel”. Die Grundvoraussetzung ist ein geometrisch auf den Benutzer abgestimmter Rahmen. Dabei macht es einen Unterschied, ob du in Rennradpedale trittst oder mit einem Freestyle-Mountainbike quer durchs Gemüse fährst. Sämtliche Bestandteile und Komponenten des Bikes müssen auf den Anwendungsbereich abgestimmt sein. Es hilft dir der beste Sattel oder Lenker nichts, wenn der Rahmen nicht passt. Mit diesem Artikel wollen wir dich ein wenig schlauer machen, wenn es darum geht herauszufinden, was es beim Bike-Kauf alles zu beherzigen gilt und wie du das Optimum für dich herausholst – Stichwort Bikefitting!

 

 

Entscheidend: Was hast du mit deinem Bike vor?

Wie so oft im Leben gilt: Überleg dir genau, was du willst. Der Einsatzzweck deines Bikes ist entscheidend – auch, um von einem Experten optimal beraten werden zu können. Abgesehen davon sind die wichtigsten Komponenten in Sachen Optimierung der Ergonomie die richtige Größe, der Sattel und der Lenker. Alle diese Komponenten müssen passen, damit der Fahrspaß garantiert ist. Eine falsche Rahmenhöhe kann zum Sicherheitsrisiko werden. Genauso muss ich als Biker wissen, was ich mit meinem Rad vorhabe, wo und wie ich damit fahren möchte: “Es macht einen Unterschied, ob ich gemütliche, lange Runden mit meinem Rennrad plane oder ob ich an Rennen teilnehmen will. Ein Mountainbike hat am Donauradweg ebenso wenig verloren wie ein Trekkingrad im Wald. Der falsche Sattel kann Schmerzen, Taubheitsgefühle und Rückenprobleme erzeugen. Und ein unpassender Lenker führt schon mal zu eingeschlafenen Fingern und Nackenverspannungen”, weiß man beim Welser Bike-Lieferant Thalinger Lange aus Erfahrung zu berichten. Um diesen Problemen entgegenzuwirken bzw. für die rundum richtige Geometrie zu sorgen, tritt das Bikefitting auf den Plan: Fürs ergonomisch richtige „Draufsetzen“ zu sorgen, ist die wichtigste Beratungstätigkeit eines Fachmanns.

 

Bikefitting im Praxistest

Bike Profi Tom Streicher im Blitzinterview! 


SPORT 2000 Bike Profis wie Tom Streicher, Geschäftsführer von SPORT STREICHER in Timelkam, bieten professionelle Bikefittings an. Dabei werden Schulterbreite, Sitzbeinhöcker, Schrittlänge, Oberkörper-Unterkörper-Verhältnis und andere Parameter in ein Programm eingespielt. Am Ende erhält man einen Wert, auf dessen geometrischer Basis sich der individuell passende Rahmen eruieren lässt – egal ob fürs Trekking-, City- oder E-Bike, ob für einen gemütlichen, sportiven oder auch leistungsorientierten Fahrer. Tom gibt dir hier einen Einblick in die Bikefitting-Praxis:

Tom, wie beginnt ein typisches Bikefitting bei euch im Shop?

Bevor wir mit dem Bikefitting starten, werfen wir immer auch einen Blick auf die Cleats, also die Clips an den Schuhen. Diese müssen passend eingestellt werden, sodass der Kunde zentral, das heißt am Vorfuß bei den Zehengrundgelenken, über dem Pedal steht.

Was sind typische Aha-Momente bei euren Kunden?

Wenn die Position so enorm verändert wird, dass der Kunde kaum glaubt, dass er bzw. sie so besser performen wird. Wir erhalten manchmal Anrufe nach dem Bikefitting: Kunden erzählen uns, dass Körperpartien wie Finger, Zehen, Gesäß oder der Genitalbereich nicht mehr einschlafen, die Kraftübertragung beim Biken plötzlich viel besser funktioniert und sie mehr PS auf den Untergrund bringen. So eine positive Rückmeldung freut uns dann natürlich!

Was interessiert die Leute am meisten?

Ob ihr gekauftes Bike die korrekte Rahmengeometrie bzw. Rahmenhöhe hat.

Gibt es „Faustregeln”, an denen man im Alleingang erkennt, ob die Geometrie des Bikes grundsätzlich passt?

Anhand der Schrittlänge kann man schon mal erkennen, ob die Rahmenhöhe passt. Ein Indiz für ein falsch eingestelltes Bike sind die erwähnten „einschlafenden“ Körperteile und die fehlende Performance bei gutem bis sehr gutem Trainingszustand.

Warum bist du vom Mehrwert eines seriösen Bikefittings überzeugt?

Weil korrekt am Bike zu sitzen mindestens genauso wichtig ist wie die passende Rahmenhöhe. Wer Freude am Fahren haben möchte und die Performance seines Bikes voll und ganz auskosten will, der muss sein Bike perfekt an seinen Körper und Fahrstil anpassen lassen. Und das gilt nicht nur für ambitionierte Hobbysportler und Profis, sondern tatsächlich für jeden.

Zeig mir deinen Sitzknochen und ich sag dir, wie du sitzt.

Wer länger auf dem Fahrrad sitzen will, braucht den optimalen Sitz. Ist ein Sattel zu schmal, drückt er – und zwar genau dort, wo er nicht drücken soll. Deine Sitzknochen sollen vollflächigauf dem Sattel aufliegen. Denn nur so können der empfindliche Dammbereich beim Mann und der meist tiefer liegende Schambeinbogen der Frau entlastet werden. Eine Vermessung des Sitzknochenabstandes ist ein erster Schritt, erleichtert die Sattelwahl und erspart lange Testfahrten. Mit dieser Analyse sind auch gar nicht zwingend unterschiedliche Modelle für Mann und Frau nötig.

Gut zu wissen: weg mit dem Weicher-Sattel-Mythos!

Um noch mit dem Mythos „weicher Sattel = angenehmer Sattel“ aufzuräumen: Ein zu weicher Sattel wird nach 30 bis 45 Minuten Fahrzeit meistens sehr unbequem. Der Grund dafür ist, dass die Sitzknochen so weit einsinken, dass tieferliegendes empfindliches Gewebe wie Muskel- und Sehnenansätze gereizt werden. Durch das Einsinken werden der Dammbereich beim Mann und der bei Frauen tieferliegende Schambeinbogen belastet. Ein weich gepolsterter Sattel „dichtet“ zudem den Blutfluss ganz besonders stark ab. Weiche Sättel eignen sich also meist nur für ziemlich kurze Strecken.

Rezept für die richtige Sattelbreite

Step 1

Man lege einen Messkarton auf eine glatte Oberfläche, setze sich mit aufrechtem Rücken darauf und ziehe sich mit den Händen an den Karton heran. Dabei sollen die Füße leicht erhöht stehen.

Step 2

Man messe den Abstand der entstandenen Sitzknochenabdrücke von Mitte zu Mitte.

Step 3

Man entscheide sich für seine persönliche Hauptsitzposition unter den abgebildeten Positionen und addiere den dazugehörigen Wert zu dem gemessenen Sitzknochenabstand.

Step 4

Man wähle den sich aus der Vermessung ergebenden Sattel in der richtigen Breite aus. Die Angabe der Sattelbreite ist immer die effektiv nutzbare Sitzfläche, nicht die Gesamtbreite. An der breitesten Stelle des Sattels wird die Maßhilfslinie angelegt (siehe Abbildung). Nutzbar ist die Fläche bis zu den Außenpunkten, ab welchen der Sattel mehr als 1 cm nach unten abfällt.

SQlab – einer der führenden Experten für Sattelergonomie

Im Jahr 2002 hat SQlab mit einer Innovation begonnen: der Sitzknochenvermessung. Damit brachte der Sattelhersteller ergonomisch neue Ansätze auf den Markt. Nur wenn man den Abstand zwischen den Sitzknochen kennt, kann man die optimale Sattelbreite errechnen. 

  • Sattelbreitensystem: Um Taubheitsgefühle, Druck und Schmerzen zu verhindern, hat SQlab den Stufensattel erfunden, der in bis zu vier unterschiedlichen Breiten angeboten wird. So ist garantiert, dass die Sitzknochen vollständig auf dem Sattel aufliegen und der empfindliche Dammbereich und der Schambogen entlastet werden.
  • SQlab Sättel gibt es in den Breiten von zwölf bis 24 Zentimeter.
  • Vermessung im Fachhandel mit SQlab Noppenplatte

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